Ambulante Intensivpflege - Was ist das?
Ein schwerer Unfall oder eine Erkrankung können das Leben grundlegend verändern, Sie oder Ihr Angehöriger sind plötzlich auf dauerhafte ambulante Intensivpflege angewiesen. Beim Stichwort Intensivpflege denken viele an unpersönliche Intensivstationen oder eine Apparatemedizin im Altenheim.
Doch es gibt Alternativen zur Heimunterbringung: Intensivpflege ist heute auch in ambulant betreuten Wohngemeinschaften oder im eigenen zu Hause möglich. Sie entscheiden über die passende Lösung: Bei Bedarf sind wir mit unserem Pflegeteam bis zu 24 Stunden am Tag für Sie da.
Auch eine aktive Unterstützung im Alltag, z.B. Begleitung in eine Förderstätte ist möglich.
Welche Krankheitsbilder versorgen wir?
Grundsätzlich versorgen wir Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern, die eine kontinuierliche und intensivmedizinische Pflege brauchen.
- Schwere Schädel - Hirn - Verletzungen
- Lungenerkrankungen (z.B. COPD)
- Neurologische Erkrankungen
- Muskelerkrankungen (z.B. ALS)
- Wachkoma Patienten
- Intensivpflichtige Krebserkrankungen
- Querschnittslähmungen
- Beatmete Patienten
- Tracheotomierte Patienten
- Weitere Intensivpflegebedürftige Erkrankungen
Heimbeatmung und Intensivpflege
Viele unserer Patienten sind tracheotomiert und mit einer Trachealkanüle versorgt. Sie atmen über diese Trachealkanüle spontan oder sind über ein Heimbeatmungsgerät beatmet.
Heimbeatmungsgeräte sind spezielle, tragbare Beatmungsgeräte, welche im häuslichen Bereich angewendet werden. Weitere medizintechnische Geräte sind meist für die Versorgung nötig.
Die Intensivpflege vor Ort übernehmen unsere examinierten Fachkräfte. Dazu gehören die Grund- und Behandlungspflege, sowie die Bedienung und Überwachung der medizintechnischen Geräte.
Zwei Versorgungsformen: Ambulante Intensivwohngemeinschaft oder Häusliche Intensivpflege
- Intensivpflege in der betreuten Wohngemeinschaft
In den von uns intensivmedizinisch betreuten Wohngemeinschaften finden mehrere intensivpflegebedürftige Menschen in einem neuen, gemeinsamen Zuhause zusammen. Dazu werden Privat- und Gemeinschaftsbereiche kombiniert, um individuelle Rückzugsmöglichkeiten aber auch Räume für ein gemeinsames Leben zu schaffen. Unsere Wohngemeinschaften sind alle sehr individuell und behindertengerecht ausgestattet. Kern einer Wohngemeinschaft bildet das Gremium der Selbstbestimmung. Hier treffen sich in einem Rhythmus von 6 – 8 Wochen alle Bewohner der Wohngemeinschaft und Angehörigen um das Leben in der Wohngemeinschaft gemeinsam zu gestalten. Es werden verschiedene Themen besprochen, z.B. Alltagsgestaltung, aktuelle Informationen, Probleme etc.
- Intensivpflege zu Hause
Gerne versorgen wir Sie oder Ihren Angehörigen in Ihrem eigenen zu Hause bis zu 24 Stunden. In der häuslichen Intensivpflege stellen wir ein Team aus examinierten Pflegekräften für Sie zusammen. Das Pflegepersonal übernimmt in einer 1:1 Versorgung bei Ihnen die Grund- und Behandlungspflege. Außerdem überwacht und bedient es die medizintechnischen Geräte, wie Beatmungsmaschine, Absauger, Inhalierer, Ernährungspumpe. Ambulante Intensivpflege ist mehr als nur Pflege, wir unterstützen Sie auch gerne im Alltag z.B. durch Begleitung in eine Förderstätte. Für Ihre Individuellen Anliegen haben wir immer ein offenes Ohr.
Der Weg aus der Klinik in die Ambulante Intensivpflege – Überleitungsmanagement
Jeder Versorgungsfall ist anders. Um die passende ambulante Intensivpflege für Sie zu finden, beraten wir Sie von Anfang an, ganz individuell, und suchen gemeinsam mit Ihnen nach einer passenden Lösung.
- 1. Anfrage
Der erste Kontakt mit Amicus ambulanter Intensivpflege erfolgt in der Regel durch den Anruf eines Angehörigen oder der behandelnden Klinik. Zeitnah vereinbaren wir mit Ihnen ein unverbindliches Beratungsgespräch.
- 2. Erstgespräch
Beim ersten persönlichen Termin treffen sich der Betroffen, die Angehörigen und die Geschäftsführerin bzw. Pflegedienstleitung von Amicus in der Klinik zum Erstgespräch. Gemeinsam werden in diesem Gespräch die individuelle Vorstellung und der Finanzierungsrahmen der Versorgung besprochen. Meist sind bei diesem Gespräch auch der Sozialdienst oder der behandelnde Arzt der Klinik dabei.
- 3. Entscheidung und Kostenklärung
Haben Sie sich für eine Versorgung durch Amicus ambulante Intensivpflege entschieden, nimmt die Geschäftsführerin Kontakt mit der Krankenkasse und ggf. weiteren Kostenträgern auf und klärt zeitnah die Kostenübernahme der intensivpflegerischen Versorgung ab.
- 4. Personalsuche und Einarbeitung
Bei einer häuslichen Intensivpflege beginnen wir zeitgleich zur Kostenklärung auch mit der Suche nach qualifiziertem Fachpersonal in Ihrer Wohnortnähe. Um eine qualifizierte und zügige häusliche Versorgung sicherzustellen besteht das Team - anfangs - meist aus einer Mischung von erfahrenem Pflegepersonal aus unseren Wohngemeinschaften und neu eingestellten Pflegefachkräften. Wenn ausreichend Pflegefachkräfte aus Ihrer Wohnortnähe bei Ihnen eingearbeitet wurden, werden diese Pflegekräfte ein dauerhaftes Team bei Ihnen bilden.
- 5. Überleitung und Einarbeitung
Der gesamte Überleitungsprozess in die ambulante Versorgung wird von unserer Geschäftsführerin und einer Pflegedienstleitung begleitet. Sie unterstützen das Team bei der Einarbeitung und stehen beratend zur Seite um die pflegerischen Abläufe zu optimieren. Auch später ist jederzeit ein Ansprechpartner durch unsere 24-Stunden-Rufbereitschaft erreichbar.
Finanzierung
Die entstehenden Kosten werden von den Pflege- und Krankenkassen sowie bei Bedarf von weiteren Kostenträgern übernommen.
Bitte nehmen Sie bei individuellen Anliegen und weiteren Fragen Kontakt mit uns auf!